SSH-Zugriff auf den Raspberry

SSH-Zugriff auf den Raspberry

Mit Hilfe des SSH-Protokolls (secure shell) kann mittel verschlüsselter Übertragung auf die Kommandozeile eines Linux-Rechners zugegriffen werden. Außerdem unterstützt es auch die Übertragung von Dateien per SFTP (secure FTP) und SCP (secure copy), die im Gegensatz zu „normalem“ FTP ebenfalls verschlüsselt erfolgt. Hat man auf seinem entfernten Rechner einen XServer installiert, so können auch Programm der grafischen Benutzeroberfläche auf diesem verwendet werden.

In diesem Beitrag geht es darum, diese drei Anwendungsmöglichkeiten auf einem Raspberry Pi mit dem Betriebssystem Raspian von einem Windows-Rechner aus zu nutzen.


 

Inhalt


SSH-Server aktivieren

Im Betriebssystem ist der ssh-Server sshd standardmäßig bereits installiert. Er muss nur noch in der Konfigurationssoftware raspi-config aktiviert werden.

sudo raspi-config

In den (8) Advanced Options im Unterpunkt A4 kann man genau dies durchführen.

Ab diesem Zeitpunkt ist der Raspberry Pi von außen über das Netzwerk per ssh erreichbar.

putty als SSH-Client

Der bekannteste Windows-Client, um einen ssh-Server zugreifen zu können, ist  putty. Die offizielle Internet-Seite dazu ist http://www.chiark.greenend.org.uk/~sgtatham/putty/, aber es gibt auch viele andere Downloadmöglichkeiten für dieses Programm.

Ich habe das ZIP-Paket heruntergeladen und entpackt, aber man kann auch einen Installer herunterladen und ausführen.

Wenn man die Programmdatei PUTTY.EXE aufruft, muss man zuerst die IP-Adresse des RasPi eingeben und nach dem Drücken des Open-Buttons wird man nach User und Password gefragt, damit ist ein existierender Linux-Benutzer auf dem RasPi gemeint, in Normalfalls ist das pi und das dazugehörige Passwort.

Nun steht dir die uneingeschränkte Kommandozeile des RasPi zur Verfügung. Mit dem Befehl exit wird ausgeloggt und damit die Verbindung abgebrochen.

ssh

WinSCP zum Übertragen von Dateien

Um Dateien per ssh zu übertragen ist WinSCP der bekannteste Client, dessen Website unter http://winscp.net/eng/docs/lang:de zu finden ist. Hier kann man wieder entweder eine Installationsversion herunterladen, oder eine ZIP-Datei (Portable executables). Nach dem Extrahieren kann das Programm WinSCP.exe gestartet werden.

winscp_login

Nach dem IP-Adresse und Benutzername eingegeben wurden und nach Klicken auf Login wird die Verbindung aufgebaut und es zeigt sich eine zweispalte Oberfläche im Norton-Commander-Layout.

winscp_norton

Die linke Spalte zeigt den lokalen Windows-Rechner und die rechte Spalte das Dateisystem des Raspberry Pi. Dateien können einfach zur Ziehen von links nach rechts oder umgekehrt kopiert werden.

Die Oberfläche ist nicht besonders kompliziert und daher rasch erlernt.

X11-Weitergabe durch putty

Die grafische Benutzeroberfläche von Linux-Systemen funktioniert nach dem Client-Server-Prinzip. Die Technik dafür stellt das X-Windows-System zur Verfügung. Einerseits verwaltet ein X-Server die Hardware, wie Grafikkarte, Maus, Tastatur, …, und stellt den Clients die grafischen Dienste zur Verfügung. Andererseit greifen Anwendungsprogramm, die die grafische Benutzeroberfläche benötigen, als X-Clients auf diese Dienste zu. Allerdings müssen X-Client (also Anwendungsprogramm) und X-Server (darstellendes System) nicht auf dem selben Rechner laufen. Mit Hilfe von putty kann die grafische Ausgabe eines Anwendungsprogrammes auf einen entfernten Rechner umgeleitet werden, vorausgesetzt dort läuft ein X-Server.

Im ersten Schritt benötigen wir einen X-Server für Windows. Der verbreitetste ist Xming, herunterzuladen unter http://sourceforge.net/projects/xming/. Nach der Installation muss dieser vor der jeweiligen Nutzung gestartet werden und findet sich dann als Symbol rechts unten im Tasktray von Windows, um auf Aufgaben zu warten.

Eventuell muss in putty das X11-Forwarding aktiviert werden, und zwar in der putty-Konfiguration in der Kategorie Connection > SSH > X11

putty-X11

Damit sollte alles klappen. Startet man in der Kommandozeile unter putty ein Programm, dass die Ausgabe auf der grafischen Oberfläche unterstützt, so öffnet sich auf dem Windows-Rechner ein X-Windows-Fenster, über das das Programm bedient werden kann. Hier im Beispiel der Browser midori:

x11midori

 

 

 

 

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