In diesem Artikel wird vorgestellt, wie man seinen Raspberry Pi mit dem Betriebssystem Raspbian, einer auf der Distribution Debian basierenden Linux-Version, ausstattet.
SD-Karte vorbereiten
Die Raspberry Pi Foundation (http://www.raspberrypi.org) veröffentlicht auf ihrer Homepage regelmäßig aktuelle Versionen des auf Debian-Linux basierenden Betriebssystems Raspbian. Das Raw-Image der derzeit aktuellen Version kann hier http://www.raspberrypi.org/downloads heruntergeladen werden, wobei das Image mit einem Tool wie Win32DiskImager unter Windows auf eine SD-Karte kopiert werden muss.
Erster Start-Vorgang
Nach dem ersten Boot meldet sich das Konfigurationsprogramm raspi-config, in dem einige Einstellungen vorzunehmen sind.
Folgende Einstellungen empfehle ich:
- (1) Expand Filesystem – damit wird das Dateisystem auf die tatsächliche Größe der SD-Karte angepasst.
- (2) Change User Password – der Standard-Benutzer pi hat das voreingestellte Passwort raspberry, das hier individuell angepasst werden sollte.
- (3) Enable Boot to Destop/Scratch/Console – Was soll nach dem Booten geschehen? Soll die Text-Konsole angezeigt werden, soll gleich ohne Anmeldung in den graphischen Desktop LXDE gebootet werden, oder soll gleich auch die Programmierumgebung Scratch gestartet werden. Für die ersten Schritte empfehle ich „Desktop“, später, wenn der RaspPi vielleicht ohne Monitor laufen soll, dann „Console“.
- (4) Internationalisation Options – Hier sind gleich drei Unterpunkte, in denen man auf die deutsche Sprache und Tastatur umstellen kann:
- (I1) Locales (Standort-Einstellungen) – zusätzlich zur bereits ausgewählten Option en_GB.UTF8 habe ich hier de_AT.UTF8 ausgewählt, und da vielleicht einige Programme mit Österreich nichts anfangen können auch noch de_DE.UTF8.
- (I2) Time Zone – auf Europe/Vienna einstellen.
- (I3) Keyboard Layout – Bei Tastaturtyp habe ich die Voreinstellung übernommen, bei Tastaturbelegung „Deutsch (Österreich)“ ausgewählt und bei den weiteren Fragen wieder die Voreinstellungen übernommen.
- (8) Advanced Options – Hier sind wieder mehrer Unterpunkte, wovon derzeit nur einige zu beachten sind:
- (A2) Hostname – Wenn mehrer RaspPis in eine Netzwerk verwendet werden dann sollte man unterschiedliche Hostnamen verwenden, also Rechnernamen im Netzwerk
- (A3) Memory Split – Prozessor (CPU) und Graphik-Prozessor (GPU) müssen sich den vorhandenen Arbeitsspeicher teilen. Wie die Aufteilung erfolgt kann hier angegeben werden. Beim Betrieb mit Monitor und grafischer Oberfläche sollte der Wert größer gewählt werden, beim Betrieb auf der Text-Konsole, vielleicht auch noch ohne Monitor, dann genügt ein kleinerer Wert. (Meine Wahl: 128 MB für die GPU)
- (A4) SSH – Möchte man von einem anderen Rechner aus remote mittels SSH und einem Programm wie putty auf die Text-Konsole des RasPi zugreifen, so kann man diese Option hier aktivieren.
- Nun den Punkt Finish auswählen und einen Neustart durchführen.
Übrigens, möchte man später eine dieser Einstellungen ändern, so kann man dieses Programm jedereit erneut auf der Konsole aufrufen mit:
sudo raspi-config
Hinweis: Manche Befehle muss man unter Linux als Administrator ausführen. Das vorangestellte sudo (Superuser do) macht genau dies.
System aktualisieren
Nach dem Neustart empiehlt es sich noch ein Software Update der gesamten Raspian-Distribution und auch der Firmware durchzuführen.
Gib dazu in einem Termin-Fenster folgende Befehle ein.
Update der Software-Paketlisten:
sudo apt-get update
Upgrade aller auf dem Raspi installierten Software-Pakete:
sudo apt-get upgrade
Übrigens, diese beiden Schritte sollte man regelmäßig durchführen, um immer die aktuelle Software zu verwenden.
Für ein Firmware-Update des RasPi gibt es einen eigenen Befehl:
sudo rpi-update
Damit haben wir den RasPi auf einem aktuellen Stand!
Empfohlene zusätzliche Software laden
Midnight Commander
Auf der Linux-Text-Konsole ist der Midnight-Commander als Dateimanager im Norton-Commander-Stil recht praktisch. Installation auf der Kommando-Zeile:
sudo apt-get install mc
Danach kann er auf der Konsole mit aufgerufen werden und zeigt sich dann folgendermaßen:
mc
XScreenSaver
Um in der grafischen Oberfläche einen Bildschirmschoner auswählen und Einstellungen dazu duchführen zu können, emfehle ich XScreenSaver zu installieren:
sudo apt-get install xscreensaver
Dieses Programm ist schon alleine dazu praktisch, um das Abschalten des Bildschirmes nach einiger Zeit anzupassen oder ganz zu verhindern.
Das sind nur zwei Programme, die mir zu Beginn der Arbeit am RasPi abgegangen sind. Natürlich gibt es noch viel mehr interessante Software in den Raspbian-Repositories.